Verschiedene Nähfüße und ihre Verwendung

Zunächst möchten wir dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben:
Wir empfehlen dir, immer die Original-Nähfüße zu kaufen - also die Nähfüße des Herstellers, der auch deineNähmaschine hergestellt hat. Nur so kannst du Komplikationen vermeiden und erhältst das beste Ergebnis und die beste Stichqualität.
Jeder Hersteller bietet verschiedene Nähmaschinentypen (Haushalts-, Stick-, Overlock-, Coverlock- und Industrienähmaschinen) und eine entsprechende Auswahl an Nähfüßen an. Wir empfehlen dir daher, dich vor dem Kauf der Nähfüße über die Kompatibilität mit der von dir gewählten Nähmaschine zu informieren.
Jeder Nähfuß ist in der Regel in mehreren Ausführungen erhältlich - Metall, Kunststoff, verschiedene Größen usw., - die sich auch von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Unser Leitfaden gibt dir einen allgemeinen Überblick über die gebräuchlichsten Nähfüße, aber für eine genauere Übersicht über die Nähfüße für deine Nähmaschine empfehlen wir dir, dich an den Hersteller oder den autorisierten Importeur der von dir gewählten Nähmaschinenmarke zu wenden.
Liste der gebräuchlichsten Nähfüße
Hier findest du die gebräuchlichsten Nähfüße. Für eine detailliertere Darstellung und ein Foto des einzelnen Nähfußes, klicke auf den Nähfuß deiner Wahl.
Vorstellung der Nähfüße und deren Verwendung
Mehrzweck-/Standard-Zickzackfuß
Der Standard-Zickzackfuß ist der Fuß, der normalerweise mit jeder Haushaltsnähmaschine geliefert wird. Sie kann für praktisch alle Arten von Stichen verwendet werden - von Gerad- und Zickzackstichen bis hin zu einer Vielzahl von Zierstichen - und ist wahrscheinlich der Nähfuß, den du beim Nähen am häufigsten verwenden wirst. Sie kann zum Nähen einer breiten Palette von Stichen und Materialien verwendet werden, aber einige Materialien oder Techniken können dennoch Probleme verursachen.

Geradstichfuß
Ein Beispiel für einen Stoff, der sich mit einem Standard-Zickzackstich nur schwer nähen lässt, ist Chiffon. Bei der Verwendung eines Standard-Zickzackstichfußes für Chiffon ist es möglich, dass der Stoff unter die Stichplatte der Nähmaschine gezogen wird, was durch die Verwendung eines Geradstichfußes genau vermieden werden kann, da dieser ein kleineres Stichloch hat und folglich ein größerer Teil des Fußes die Stichplatte berührt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Stoff unter die Stichplatte gezogen wird, deutlich geringer. Durch die Verwendung einer Geradstichplatte kann diese Gefahr noch weiter verringert werden. Es ist jedoch zu beachten, dass ein solcher Nähfuß nur bei einem mittig ausgerichteten Geradstich verwendet werden kann, da die Nadel sonst auf den Nähfuß trifft.

Reißverschlussfuß
Die meisten Nähmaschinen werden auch mit einem Reißverschlussfuß geliefert. Dieser Nähfuß hat auf jeder Seite ein Nadelloch, mit dem du direkt neben den Zähnen des Reißverschlusses nähen kannst. Je nachdem, welche Seite des Reißverschlusses genäht werden soll, lege den Reißverschluss auf die entsprechende Seite der Nadel und nähe entlang der Zähne. Dann wiederhole den Vorgang auf der anderen Seite des Reißverschlusses. Manche Nähmaschinen bieten auch die Möglichkeit, die Position der Nadel zu verstellen, um die Naht noch genauer zu positionieren. Der Reißverschlussfuß kann auch zum Einnähen von dekorativen Bändern verwendet werden.

Reißverschlussfuß für verdeckte Reißverschlüsse
Der Nähfuß für verdeckte Reißverschlüsse ist nur zum Nähen von verdeckten Reißverschlüssen geeignet. Er hat auf der Unterseite zwei Rillen, die beim Nähen die Zähne des Reißverschlusses verdecken. So kannst du so nah wie möglich an den Zähnen nähen, vor allem wenn deine Nähmaschine die Möglichkeit hat, die Position der Nadel zu verstellen.

Knopflochfuß
Der Knopflochfuß ist viel länger als der Standardfuß. Es gibt verschiedene Arten von Knopflochfüßen - solche, die zum Nähen eines vierstufigen Knopflochs verwendet werden, und solche, die zum Nähen eines automatischen Knopflochs verwendet werden. Der vierstufige Knopflochfuß hat in der Regel auf einer Seite Markierungen, die dir helfen, die richtige Länge des Knopflochs zu nähen. Bei dem automatischen Knopflochfuß ist auf der Rückseite eine Aussparung angebracht, in die der Knopf eingeführt wird, so dass die Nähmaschine die richtige Länge des Knopflochs nähen kann. In jedem Fall empfehlen wir dir, das Knopfloch immer zuerst auf einem kleineren Stück Stoff zu nähen.

Knopfannähfuß
Ein Knopfannähfuß ist nichts anderes als ein Nähfuß, der deinen Knopf beim Annähen festhält. Er kann zum Annähen von Knöpfen mit zwei oder vier Löchern verwendet werden, unabhängig von der Größe des Knopfes. Schalte einfach den Untertransport deiner Nähmaschine aus, stelle die Stichlänge auf 0 und passe die Stichbreite an den Abstand zwischen den Knopflöchern an (oder wähle einfach ein Knopfannähprogramm - je nachdem, was an deiner Nähmaschine verfügbar ist).

Rollsaumfuß
Der Rollsaumfuß wird zum schnellen Einfassen von zarten, durchscheinenden Stoffen wie Chiffon verwendet. Dieser Nähfuß hat in der Mitte eine Art Spirale, in die der Stoffrand geführt wird, so dass er gefaltet oder umgeschlagen und dann festgenäht wird, wodurch ein schöner, schmaler Rand entsteht. Es gibt sie in verschiedenen Größen für unterschiedliche Saumbreiten - in der Regel von 2 bis 6 mm. Der 2 und 3 mm Nähfuß eignet sich für leichte Stoffe, der 4 mm für leichtere bis mittelschwere Stoffe und der 6 mm für schwerere, kompaktere Stoffe.

Mittelführungsfuß
Dieser Nähfuß hat eine schmale Führung in der Mitte, die ein präzises Nähen an zwei verbundenen Stoffen ermöglicht, z. B. beim Nähen von Steppdecken, wenn die Naht genau an der Stelle sein soll, an der die beiden Stoffe verbunden sind. Da die Führung genau in der Fuge sitzt, in der wir die Naht nähen wollen, macht dieser Nähfuß das Nähen sehr einfach, da er verhindert, dass wir aus der Fuge herausfahren und außerhalb nähen. Man muss nur darauf achten, dass die Führung immer in der Fuge bleibt.

Teflon (PTFE)-Fuß
Ein Teflon (PTFE)-Nähfuß oder ein Nähfuß mit einer "Antihaft"-Beschichtung auf der Unterseite ist ideal zum Nähen von Materialien, die unter einem normalen Nähfuß schlecht rutschen. Zu solchen Materialien gehören Kunst- oder Echtleder, Wildleder, Vinyl, PVC, laminierte Stoffe usw.

Blindstichfuß
Wenn du eine fast unsichtbare Naht machen möchtest, aber keine Zeit (oder Lust) hast, von Hand zu nähen, kannst du einen Blindstichfuß verwenden. Bei einem solchen Nähfuß ist die rechte Seite breiter als die linke und in der Regel die linke Seite höher (oder die Höhe der rechten Seite ist verstellbar), so dass unter der linken Seite des Nähfußes drei Lagen Stoff und unter der rechten Seite des Nähfußes eine Lage Stoff Platz haben. Wähle an der Nähmaschine die Blindnaht und folge den Anweisungen in der Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine. Achte darauf, dass die Nadel nur einen Faden des Stoffes erfasst, wenn sie in die gefaltete Kante des Stoffes eindringt, denn nur so ist gewährleistet, dass die Naht auf der ungeraden Seite so unauffällig wie möglich ist. Wenn sie einen größeren Teil des Stoffes bedeckt, muss die Position der Nadel angepasst oder der Regler am Nähfuß (falls vorhanden) eingestellt werden. Der Blindstichfuß funktioniert besonders gut bei gröber gewebten Stoffen wie Leinen und Wolle, da die Naht aufgrund ihrer Beschaffenheit weniger auffällt. Bei dichter gewebten Stoffen sind die Nähte weniger auffällig, wenn der Stoff gemustert ist.

Nähfuß zum Freihandnähen
Der Nähfuß zum Freihandnähen ist für das kreative Nähen oder Sticken von Freihandmotiven gedacht. Mit ihm kann man in alle Richtungen nähen und praktisch mit dem Stich auf den Stoff zeichnen. Das macht richtig Spaß! Achte nur darauf, das untere Transportband vor dem Nähen abzusenken, damit es deiner Kreativität nicht im Wege steht. Wir können auch mit verschiedenen dekorativen Fäden spielen - Regenbogen-, Metallic-, Strasssteinen usw. - um einen völlig anderen Stich oder Sticklook zu erzielen.

Jetzt, da du die Unterschiede zwischen den Nähfüßen kennst, nimm dir die Zeit, um herauszufinden, welcher Nähfuß für dein nächstes Projekt am hilfreichsten sein wird.